In den 50er und 60er Jahren konzentrierten sich beliebte Hersteller entweder auf die USA oder Europa. Diese Fahrradhersteller hatten sich größtenteils im Krieg einen Namen gemacht, aber die größte Revolution in der Welt der Motorräder stand vor der Tür und sie sprach Japanisch. Honda, Suzuki und Yamaha hatten alle in den 1950er-Jahren ihren Betrieb aufgenommen, aber erst Mitte der 60er und Anfang der 70er Jahre begannen sie, ihre Dominanz auszuüben.
Nach ihrer utilitaristischen Ära entwickelten sich Motorräder nun zu einem Lifestyle-Angebot, und die japanischen Hersteller konnten daraus Kapital schlagen. Ihre modernen Designs waren eine Offenbarung für die Öffentlichkeit, und sie wurden auch schnell aktualisiert, sodass sich die Leute schneller daran gewöhnten, frischere Sachen zu sehen. Auch die japanischen Maschinen waren zuverlässig, boten eine überlegene Verarbeitungsqualität und kosteten weniger als die in Europa und den USA hergestellten Maschinen. Es war ausgerechnet Honda, der 1969 mit der CB750 den Vorreiter war, einem Reihenvierzylinder-Motorrad, das nie dagewesene Leistungsniveaus versprach und dessen Herstellung Erdnüsse kostete!
Die Ankunft der Japaner führte tatsächlich dazu, dass viele Hersteller ihre Türen schlossen. Die Italiener erlitten einen gewaltigen Rückstand, wobei BMW der einzige große Hersteller war, der überleben konnte. Auch in den USA gelang es nur Harley-Davidson, die Räder am Laufen zu halten, da andere Fahrradhersteller mit der japanischen Vormachtstellung nicht mithalten konnten. Sowohl bei BMW als auch bei Harley ging die Zahl stark zurück, aber BMW konnte in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit seinen innovativen Designs ein Comeback feiern, während Harley sich vor allem dank seiner Kult-Anhängerschaft in den USA über Wasser halten konnte.
Lesen Sie auch: Evolution der Motorräder – Teil 1
Die Japaner setzten ihre Dominanz bis weit in die 90er Jahre fort, und erst dann kehrten die größeren Namen zurück. Das Einzige, was die Japaner im Gegensatz zu ihren Konkurrenten wirklich gut machten, war, weiterhin Innovationen zu entwickeln, als ihre Konkurrenten auf dem Vormarsch waren. Selbst als die Italiener wie Ducati und britische Marken wie Triumph ein Comeback feierten, gaben die Japaner nie nach, was uns in die Moderne geführt hat.
Lesen Sie auch: Evolution der Motorräder – Teil 2
Heutzutage ist der Motorradmarkt voller Optionen. Hersteller wie Royal Enfield, die für die frühe Popularität dieser zweirädrigen Maschinen verantwortlich waren, haben schwere Zeiten durchgemacht und sind zurückgekommen. Die italienische Motorradindustrie, die einst wie ein flackerndes Kerzenlicht war, brennt heute hell, und einige der teuersten, schnellsten und exotischsten Motorräder kommen jetzt von Ducati, Aprilia und MV Agusta. Harley-Davidson- und Indian-Motorräder florieren in den USA weiterhin und Unternehmen wie BMW, das heute BMW Motorrad heißt, haben neue Höhen erreicht. Die Auswahl an Motorrädern ist damals wie heute am üppigsten.